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Mit großer Wucht peitschte das Mittelmeer seine Wellen am Samstagnachmittag an die Küste der Provinzhauptstadt. SALVADOR SALAS Wintersturm an der Sonnenküste Regen und Hagel im Landesinneren, riesige Wellen an der Costa del SolDas Unwetter zwingt zur Ausrufung der Alarmstufe Rot und verursacht Dutzende von Zwischenfällen, darunter die Umleitung von elf Flügen und die vorübergehende Sperrung der Straße Ronda-San Pedro
A. M. Romero | J. Portabales | I. Méndez
Málaga
Montag, 29. Dezember 2025
Die Wettervorhersagen haben sich bewahrheitet und das Unwetter hat Málaga am zurückliegenden Samstag schwer getroffen. Nach am Nachmittag einsetzenden starken Regenfällen wurde um 21 Uhr die Alarmstufe rot in den Regionen Costa del Sol und Guadalhorce-Málaga aktiviert. Um 21.16 Uhr ging auf den Mobiltelefonen in 27 Gemeinden in diesen Gebieten die massive Alarmmeldung ES-Alert ein, um die Bevölkerung zu warnen. Es ist das dritte Mal in der Provinz, dass dieses System greift, bei dem ein lauter, intermittierender Piepton auf dem Mobiltelefon ertönt, begleitet von einer Textnachricht des Zivilschutzes, die über die Situation informiert.
Zeitgleich wurden in Ronda die Warnstufe orange sowie in Antequera und der Axarquía die Warnstufe gelb ausgerufen. Zusätzlich zu den Regenfällen, die vor allem in der Gegend von Marbella und im Guadalhorce-Tal heftig waren, gab es auch Hagel, Sturm, einen spürbaren Temperaturrückgang und mehrere Meter hohe Wellen.
Die ungünstigen Witterungsbedingungen und die von Wetterdienst Aemet ausgelösten Alarmstufen veranlassten mehrere Gemeinden, ihre lokalen Notfallpläne für den Zivilschutz zu aktivieren. Dies geschah in Estepona, der Provinzhauptstadt, Antequera, Rincón de la Victoria, Marbella, Fuengirola, Genalguacil, Alhaurín de la Torre, Cártama, Alhaurín El Grande, Campillos, Torremolinos, Mijas, Benalmádena, Coín, Teba, Alozaina und Yunquera. Zeitgleich hatte die andalusische Landesregierung den Hochwasserrisikoplan auf die Notstandsphase angehoben. Seit Heiligabend hatte sich der Plan in der Vor-Notfallsphase befunden.
Die Regenfälle begannen am späten Samstagmittag im Westen und zogen nach Osten über die Provinz hinweg, wobei es an einigen Stellen zu erheblichen Niederschlagsmengen und zahlreichen Zwischenfällen wie überfluteten Straßen und Überschwemmungen von Häusern und Garagen kam.
Neben enormen Niederschlagsmengen ging in verschiedenen Orten wie Alhaurín el Grande, Mijas und Benahavís auch Hagel nieder. In letztgenannter Gemeinde kam es zu einem Erdrutsch, der zusammen mit dem Hagel in den Abendstunden die Vollsperrung der A-397 zwischen Ronda und San Pedro Alcántara erforderlich machten. Die beidseitige Sperrung zwischen Kilometer 13 und 31 dauerte fast eine Stunde von 19.20 bis 20.15 Uhr.
Die Wassermassen brachten auch einen Teil der Brücke über den Los Caballos-Bach in Tolox zum Einsturz und rissen eine Kiefer im Bereich der so genannten weißen Kurve der Straße MA-5401 zwischen Casarabonela und El Burgo aus dem Boden. Auch hier musste die Straße vorübergehend gesperrt werden.
Mehr als 50 Zwischenfälle
Dies waren nur drei der zahlreichen Vorfälle, die sich in der Provinz infolge des Sturms ereigneten. In der Provinz Málaga wurden in den frühen Samstagnachmittagsstunden bis zu 54 Notrufe unter der Nummer 112 bearbeitet, wobei Marbella die am stärksten betroffene Stadt war, wo mehrere Straßen überflutet wurden. Auch in den Städten Alhaurín de la Torre, Antequera, Benahavís, Casares, Estepona, Fuengirola, Igualeja, Iznate, Málaga, Manilva, Mijas, Rincón de la Victoria, Ronda, Torremolinos und Vélez-Málaga wurden Zwischenfälle gemeldet.
Probleme verursachten vor allem umgestürzte Zäune, Verkehrsschilder, Telefonmasten, Laternenpfähle, Äste, Weihnachtsbeleuchtung, Markisen, Fassadenelemente sowie Überschwemmungen in Garagen und Häusern und einige leichtere Verkehrsunfälle ohne Verletzte.
In der Nacht konzentrierte sich die Aufmerksamkeit auf Cártama, wo die Straße A-7057, die Maqueda mit der Estación de Cártama verbindet, wegen des hohen Wasserstandes gesperrt werden musste.
Der Wintersturm machte auch dem Flugverkehr zu schaffen. Elf Flüge mussten vom Flughafen Málaga auf andere Städte umgeleitet werden. Die meisten davon zu den Flughäfen von Sevilla, Almería und Granada, zwei sogar in das entfernt gelegene Alicante und einer nach Madrid. Die umgeleiteten Flüge kamen aus Bristol (2), Brüssel (2), Eindhoven, Karlsruhe, Mailand, Arlanda (2), Glasgow und Oviedo.
Weniger einschneidend, aber auch ärgerlich für alle, die sich trotz des Wetters in die Provinzhauptstadt zum Bummeln gewagt hatten: Die Lichtershows im Botanischen Garten und in der Calle Larios sowie das Videomapping an der Kathedrale fielen ebenso ins Wasser.